3D-Druck Trends / Prognosen 2013

Gartner Hype Cycle for Emerging Technologies 20122013 wird ein wichtiges Jahr für die Etablierung von 3D-Druck im Consumer/Prosumer Bereich. Die vergangenen zwei Jahre waren vor allem durch den Medienhype rund um das Thema geprägt. Gemäss dem ‚Gartner Hype-Cycle for Emerging Technologies‘ besteht nun die Gefahr, dass 3D Druck von der Spitze überhöhter Erwartungen ins „Tal der Tränen“ abrutscht.

Zuverlässigere 3D Drucker, intuitive Software und neue Angebote wie z.B. personalisierte Produkte werden neue Zielgruppen ausserhalb der Innovators und Early Adopters erschliessen. Entscheidende Impulse kommen von der Open Source Community.

Meine Vorhersagen für 2013:

  1. Firmen werden Ersatzteile digital zur Verfügung stellen.
    Teenage Engineering stellte letztes Jahr als eine der ersten Firmen, Ersatzteile für ihren Synthesizer OP-1 zum selber „drucken“ online. Vorteile: Produktion nur auf Nachfrage, keine Lagerhaltungskosten, keine Transportkosten. Weitere Firmen werden diese Vorteile für sich erkennen und Ersatzteile ihren Kunden oder ihren Serviceteams zur Produktion (sprich 3D Druck) vor Ort und on Demand anbieten.
  2. Personalisierung / Customization von Objekten für den 3D Druck wird sich etablieren.
    Der Hauptvorteil von 3D Druck ist die einfache und kostenneutrale Individualisierung von Produkten. Mehr Anbieter werden personalisierte bzw. personalisierbare Modelle und Services anbieten und damit auch neue Zielgruppen erschliessen. Vorreiter sind u.a. 3D Systems (mit MyRobotNation, FreshFiber, CubifyApps), Nervous Systems und Sculpteo.
  3. Mehr günstige Stereolithographie 3D Drucker und Konsolidierung der FDM/FFM Geräte.
    Der kommerzielle Form 1 Stereolithographie (SLA) 3D Drucker von Formlabs mit dem berauschenden Funding bei Kickstarter zeigt den Trend. Hervorragende Qualität gepaart mit intuitiver Software und ansprechendem Design. Ein weiterer Vorteil ist die weniger anfällige Mechanik. Hürden: wenig Farben und Nachbehandlung (Post-Processing). Weitere, auf Open-Hardware basierende SLA 3D Drucker im Bereich unter 3000 Euro werden erwartet.
    Im Bereich der auf RepRap-basierenden FDM/FFM 3D Druckern bis 1’000 Euro erwarte ich eine Konsolidierung nachdem 2012 unzählige neue Anbieter und Geräte auf den Markt gekommen sind. Erfolgsaussichten sehe ich für Hersteller, die die Qualität und Zuverlässigkeit der Geräte (u.a. durch automatische Kalibrierung und Einbau von Sensoren zur Überwachung des Produktionsprozesses) verbessern, eine Serviceorganisation sowie eine User-Community aufbauen können.