3D-Druck Trends / Prognosen 2014

Der von Gartner prophezeite Abrutsch von der Spitze überhöhter Erwartungen ins Tal der Tränen (s. mein Blogbeitrag vom 7. Jan. 2013) traf – zum Glück – nicht ein. Im Gegenteil das vergangene Jahr bescherte 3D-Druck eine weiterhin sehr grosse Aufmerksamkeit seitens der Medien und der Öffentlichkeit. Das Interesse hat zwar nicht so stark zugenommen wie in 2012, blieb aber auf sehr hohem Niveau. 2013 haben Regierungen verschiedener Länder die Förderung und Forschung von 3D-Druck stark ausgeweitet (z.B. USAUKChina, Singapur [einige ausgewählte Links]).

Entwicklung Interesse / Suchanfragen zu "3D Printing" in 2013
Interesse „3D Printing“ im Jahr 2013

Meine persönlichen top drei Prognosen für 2014:

  1. Starke Konsolidierung der Desktop 3D-Drucker mit FDM/FFF Technologie
    In 2013 startete fast jeden Monat ein Kickstarter Projekt für neue FDM/FFF 3D-Drucker. Bis auf wenige Ausnahmen unterscheiden sich diese Geräte aber kaum voneinander. Hier fehlt ein klarer USP. Zudem werden der Einstieg von Stratasys im Consumer-Bereich durch ihre Übernahme von MakerBot, sowie die Ankündigung von HP, selbst 3D-Drucker anzubieten, meines Erachtens zu einem Sterben der heute meist sehr kleinen Hersteller von FDM/FFF 3D-Druckern führen. Ich erwarte mittelfristig 3-5 größere Hersteller, die Einsteigergeräte in höchster Qualität, mit industrieller Massenfertigung und entsprechend niedrigen Preisen anbieten werden.
  2. Übernahmeschlacht bei den Herstellern von Metall 3D-Druckern (SLM, DSLM etc. Verfahren)
    Der Kampf um Marktanteile wird auch 2014 von den beiden Marktführern Stratasys und 3D Systems weitergehen. 3D Systems ist durch ihre zahllosen Übernahmen inzwischen sehr breit aufgestellt und Stratasys wird ihr Engagement im unteren Segment weiter ausbauen. Was beiden Herstellern im Portfolio noch fehlt sind Geräte für die additive Fertigung in Metall. In den vergangenen Jahren gab es vor allem im Metall-Bereich grosse Fortschritte. Militär, Automobil und die Luftfahrtindustrie (z.B. GE, Siemens) intensivieren ihre Forschung und Aktivitäten stark in diesem Segment. Ich erwarte eine stark ansteigende Nachfrage nach 3D-gedruckten Teilen in Metall und erhöhtet M&A Aktivitäten bei den Herstellern (z.B. EOS, ConceptLaser, Optomec, Arcam, Renishaw etc.)
  3. Erste Assembly kits und günstige SLS Drucker (für Kunststoff)
    Mit dem Auslaufen einiger Patente für das Selective Laser Sinter Verfahren in 2014, liegt es fast auf der Hand, dass neue Marktteilnehmer mit eigenen SLS Geräten auf den Markt kommen werden. Ähnlich den FDM/FFF Initiativen, wird es Crowd Funding Projekte für SLS Geräte und neue Anbieter mit günstigen SLS Maschinen geben. Derzeit kosten gibt es SLS-Geräte ab ca. 200.000€. Ich erwarte SLS Drucker unter 50.000 €.